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Fachinformationen Boden (Daten und Informationssystem)

Bodenkundliche Informationen

"Boden" im Sinne des Bodeninformationssystems umfasst alle Bereiche der Erdoberfläche und der oberen Erdkruste, in die der Mensch durch seine Tätigkeit eingreift. Der Geltungsbereich des Bundesbodenschutzgesetzes reicht bis zur Grundwasserzone.

Aus geowissenschaftlicher Sicht ist der Bereich des Bodens enger gefasst. Demzufolge umfasst das Fachinformationssystem Bodenkunde (FIS-Boden) in der Regel Informationen bis zu 2 Metern unter Geländeoberfläche.

Das FIS-Boden integriert Geometrie- und Sachdaten der bodenkundlichen Landesaufnahme und der angewandten Bodenkunde sowie den Methodenbereich. Im Methodenbereich werden die verfügbaren Informationen mit Methodenanwendungen ausgewertet. Das Ergebnis sind bodenkundliche Informationsebenen (Karten) für unterschiedliche Anwendungsgebiete.

Funktionen und Gefährdungen des Bodens

Grundlage für die Bewertung sind Informationen über den Boden, die aktuelle Nutzung, das Klima und das Relief. Die Bewertung von Bodenfunktionen und Bodengefährdungen erfolgt in der Regel in 5 Stufen, von Stufe 1 – sehr gering bis Stufe 5 – sehr hoch.
Die Daten können im Rahmen des vorsorgenden Bodenschutzes, der Eingriffsregelung, der Umweltverträglichkeitsprüfung, der guten fachlichen Praxis in der Landwirtschaft, der EU-Wasserrahmenrichtlinie und anderer Planungs- und Steuerungs- sowie Überwachungsverfahren eingesetzt werden.

Bei den folgenden Karten handelt es sich um räumlich aggregierte Daten im mittleren Maßstabsbereich. Sie haben keine grundstücksgenaue Aussagequalität. Die Karte der Ackerzahlen auf Basis der MMK basiert auf der Mittelmaßstäbigen Landwirtschaftlichen Standortkartierung, einer Datenbasis, die nicht mehr aktualisiert wird. Alle anderen Karten basieren auf der Vorläufigen Bodenkarte 1:50.000 von Sachsen-Anhalt.

Funktions- und Gefährdungskarten

  • Müncheberger Soil Quality Rating
  • Ackerzahlen auf  Basis der Mittelmaßstäbigen Landwirtschaftlichen Standortkartierung (MMK)
  • Extremböden
  • Sickerwasserrate
  • Infiltrationspotenzial (unbewachsener Boden)
  • Infiltrationspotenzial (Acker, Grünland, Wald)
  • Abflussregulationspotenzial
  • Austauschhäufigkeit des Bodenwassers
  • Potenzielle Erosionsgefährdung durch Wasser
  • Potenzielle Erosionsgefährdung durch Wind

Alle verfügbaren Funktions- und Gefährdungskarten werden im Bereich Service/Geo-Fachinformationen bereit gestellt. Auf Anfrage können weitere Themenkarten zur Verfügung gestellt werden.

Bodenerosion durch Wasser oder Wind

Durch Erosion wird im Wesentlichen bei Ackerböden die oberste, fruchtbare Bodenschicht abgespült oder weggeblasen. Die schädliche Veränderung betrifft die Leistungsfähigkeit des Bodens zur Produktion von Nutzpflanzen sowie die Filter-, Puffer- und Stoffumwandlungsfunktion. Weiterhin kann das ausgetragene Material unerwünschte Nährstoffe in Gewässer eintragen und Gräben und Straßen verschütten.
Hintergrundinformationen zu Ursachen und Wirkungsweise von Erosionsprozessen durch Wasser, Fallbeispiele, Datengrundlagen, Methoden der Erosionsprognose und gesetzliche Anforderungen an den Erosionsschutz bietet folgende Publikation:

Der praktische Umgang mit Bodenerosion wird im Beratungsleitfaden Sturzfluten und Bodenerosion thematisiert.

Fallbeispiele für Bodenerosion in Sachsen-Anhalt:

Ansprechpartner Fachinformationen Boden

Dr. Henrik Helbig

Dezernat 22 - Oberflächengeologie, Bodenkunde, Analytik

Tel.: (0345) 13197-333

E-Mail: Henrik.Helbig(at)sachsen-anhalt.de