Ingenieurgeologische Stadtkartierung
Stadtkartierung Magdeburg
Die hohe Datendichte des innerstädtischen Kartierungsraumes ermöglichte für Teilblätter den Arbeitsmaßstab 1:10.000 zu wählen. Die städtischen Randgebiete werden in einer Übersichtskarte im Maßstab 1:25.000 erfasst.
Zur Übersichtskarte sowie zu jedem Teilblatt gehören jeweils 6 thematische Darstellungen als Standardauswertungen. Sie werden als Farbplots mit relativ geringem Aufwand generiert und sind für den Verkauf vorgesehen. Die ingenieurgeologischen Modelleinheiten wurden aus den lithologischen, geotechnischen und genetischen Eigenschaften der geologischen Einheiten hergeleitet. Auf diese Weise sind 8 Lockergesteinseinheiten mit ausreichend homogenen ingenieurgeologischen Eigenschaften, Auffüllungen/Aufschüttungen sowie 4 Festgesteinseinheiten unterschieden worden.
Kartenblätter der Stadtkartierung Magdeburg
Dokumentationskarte (Karte 1)
Die Dokumentationskarte kennzeichnet die Primärdatenbasis aller Interpretationskarten. Enthalten sind Lage und Teufe der verwendeten Bohraufschlüsse sowie die Spurlagen der Profilschnitte (Karten 3.1 / 3.2). Die Schichtenverzeichnisse der Bohrungen sind, soweit keine urheberrechtlichen Einschränkungen bestehen, über die Landesbohrdatenbank des LAGB recherchierbar. Anhand der Belegungsdichte mit Bohrpunkten ist die Aussagesicherheit der Interpretationskarten (Karten 2 bis 6) ableitbar.
Darstellung des Baugrundes (Karte 2)
Die Darstellung des Baugrundes bildet als Hauptprodukt des Kartenwerkes flächenhaft die ingenieurgeologische Situation in 2 Meter unter Gelände ab, der häufigsten Gründungstiefe. Die hier abgegrenzten ingenieurgeologischen Kartierungseinheiten sind o.g. Homogenbereiche. Für die Lockergesteinseinheiten wurden die wichtigsten geotechnischen DIN-Klassifikationen zum Baugrund und erdstatischen Kennwerte statistisch ermittelt. Die Angaben in der Tabelle tragen orientierenden Charakter und ersetzen keine standortgebundenen Untersuchungen.
Profilschnitte (Karte 3.1 / 3.2)
Die Profilschnitte veranschaulichen die ingenieurgeologischen Gegebenheiten mit einer Tiefenerstreckung zwischen ca. 40 und max. 120 Meter unter Gelände (bis 0 m NN), einschließlich der Lagerungsverhältnissen zwischen den Gesteinsschichten. Diese Auswertung zielt auf die Anforderungen bei Tiefgründungen und untertägigem Bauen ab. Jedes Blatt umfasst jeweils 8 bis 10 Baugrundschnitte mit Nord-Süd- (Karte 3.1) bzw. West-Ost- (Karte 3.2) Verlauf.
Oberfläche natürlicher Baugrund und Aufschüttungen (Karte 4)
Die Darstellung Oberfläche natürlicher Baugrund und Aufschüttungen (Karte 4) kennzeichnet die Verbreitung und Mächtigkeit anthropogener Ablagerungen (Aufschüttungen/Verfüllungen), sowie die Beschaffenheit des unmittelbar darunter anstehenden, natürlichen Baugrundes. Solche Informationen sind wesentlich für die Wahl von Mindestgründungstiefen und Erfordernissen zur Verbesserung (geotechnischen Ertüchtigung) des Baugrundes.
Tiefenlage und Beschaffenheit der Quartärbasis (Karte 5)
Die Karte 5 – Tiefenlage und Beschaffenheit der Quartärbasis – zeigt die Verteilung der präquartären Einheiten sowie deren Oberflächen bezogen auf Meter NN. Aus ingenieurgeologischer Sicht ist dies sehr hilfreich für die Konstruktion von tiefer reichenden Baugrundmodellen.
Oberfläche des Festgesteins (Karte 6)
In der Karte 6 wird die Oberfläche des Festgesteins dargestellt, d.h. in welcher Tiefe felsiger Baugrund zu erwarten ist. Diese Karte belegt auch, dass der Felsuntergrund im Stadtgebiet Magdeburg eine teilweise erhebliche Morphologie aufweist und nach Gesteinscharakter und geologischem Alter ganz unterschiedlich beschaffen ist. Des weiteren zeigt die Karte die Spuren, welche Verwerfungen des Gesteinsverbandes hinterlassen haben.