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Kontrollbefahrung der Altkalischachtanlage Brefeld, Tarthun

Das LAGB hat 2005 / 2006 zum zweiten Mal nach 1996-1998 die ehemalige Kalischachtanlage "Brefeld" einer intensiven Kontrolle unterzogen.
Die Schachtanlage Brefeld ist die einzige noch lufterfüllte Kalischachtanlage an der Südwestflanke des Staßfurter Sattels, die sich vergleichsweise tagesnah auch unterhalb der Wohnbebauung der Ortslage Tarthun im Landkreis  Salzlandkreis erstreckt. Der Bergwerksbetrieb wurde bereits in den 20er Jahren des vergangen Jahrhunderts eingestellt. Von 1935 bis 1944 wurde die Anlage für die Einlagerung von Munition wieder in Betrieb genommen. Unmittelbar nach Kriegsende erfolgte die Demontage sämtlicher vorhandener Einrichtungen der Schachtanlage durch die sowjetische Besatzung. Die Anlage wurde danach sich selbst überlassen.
Von 1996 bis 1998 untersuchte das ehemalige Bergamt Staßfurt den Sicherheitszustand der Schachtanlage, veranlasste Sicherungsmaßnahmen am Schacht Brefeld I und ließ Schacht Brefeld II vom Niveau der 2. Tiefbausohle bis zur 500 m-Sohle verfüllen. Die Grube ist seitdem regelmäßigen Kontrollen unterworfen, die durch den erforderlichen temporären Einbau einer Schachtförder- und -befahrungsanlage sehr aufwändig ist. Um künftig eine permanente Sicherheitskontrolle auch von Übertage aus zu gewährleisten, hat das LAGB bei der letzten Kontrolle den Einbau von Pegelstandsmessern an zwei Tiefpunkten im Grubengebäude veranlasst, die den Laugenspiegel automatisch messen und in regelmäßigen Zeitabständen nach über Tage melden. Dort werden die Sensordaten in einem Datenlogger gespeichert und vom LAGB regelmäßig ausgelesen. Mit diesem "Lösungsmonitoring" ist das LAGB - ohne aufwändige Befahrungen der Grube durchführen zu müssen - direkt über die Laugenstandsentwicklung im Bergwerk informiert, als wichtigstes Indiz für Veränderungen des Sicherheitszustandes. Der Kontrollzyklus des Bergwerkes konnte deshalb auf 15 Jahre verlängert werden.