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Tiefbau

Sachsen-Anhalt ist ein Land mit einer langen Bergbautradition, wie zahlreiche Belege beweisen. Bereits vor mehr als 825 Jahren wurde im Mansfelder Land untertägig Kupfer gewonnen. Auch der Harz ist ein traditionsreiches Bergbaurevier.

Aber über die Tradition hinaus werden auch heute noch im Land Sachsen-Anhalt Rohstoffe in bedeutendem Umfang untertägig gewonnen. Grundlage dafür bilden die vorhandenen bedeutenden Kali- und Steinsalzlagerstätten.

Gewinnungsbetriebe Kali- und Steinsalz

Nördlich von Magdeburg befindet sich das Kaliwerk Zielitz der K+S Minerals and Agriculture GmbH. Es ist das jüngste Kaliwerk Deutschlands und das leistungsfähigste Einzelwerk der K+S-Gruppe. Jährlich werden dort ca. 12 Millionen Tonnen Rohsalze aus einer Teufe von 500 bis 1400 Metern gewonnen und zu Kalidüngemitteln und Industriesalzen für die chemische Industrie aufbereitet. Zudem wird im Bergwerk eine abfallrechtlich planfestgestellte Untertagedeponie (UTD) betrieben.

Neben Kalisalz wird in Sachsen-Anhalt auch Steinsalz bergmännisch im Steinsalzbergwerk Bernburg und in dem an der Landesgrenze Niedersachsen/Sachsen-Anhalt gelegenem länderüberschreitenden Werk Braunschweig-Lüneburg gewonnen.

Das Werk Bernburg hat eine jährliche Förderkapazität von etwa 2,5 Millionen Tonnen bergmännisch gewonnenem Steinsalz für die Produktion von Speise-, Gewerbe-, Industrie- und Auftausalz.

Die Kapazität des Werkes Braunschweig-Lüneburg liegt bei ca. 1 Millionen Tonnen. 

Versatzbergbau

Die Grube Teutschenthal wird seit 1992 als Versatzbergwerk betrieben, um die offenstehenden Abbaukammern mit geeigneten bergbaufremden Abfällen zu verfüllen (= Versatz) und dadurch die Standsicherheit der Grube dauerhaft herzustellen.

Dabei wird sichergestellt, dass nach Abschluss der Einlagerung/Verfüllung und dem Verschluss der Tagesschächte die Abfälle vollständig vom Salz der Lagerstätte umschlossen werden und so ein Kontakt mit dem Grundwasser oder der Biosphäre nicht stattfinden kann.

Sanierungsbergbau

Die Lausitzer und Mitteldeutsche Braunkohlen-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV) betreibt in Sachsen-Anhalt in den Jahren 1990 und 1991 aus wirtschaftlichen Gründen stillgelegte Tiefbaubetriebe und führt sie der langzeitlichen Sicherung und Verwahrung zu. Dies sind insbesondere die Erzbergwerke Elbingerode (Harz) und Niederröblingen (Mansfelder und Sangerhäuser Kupferschieferbergbau) sowie die Schwerspatgruben in Rottleberode und Straßberg.

Ein Großteil der erforderlichen Sicherungsarbeiten ist bereits erledigt, so dass heute vor allem noch Überwachungsmaßnahmen sowie die Behandlung von austretenden Grubenwässern realisiert werden.

Endlagerung radioaktiver Abfälle

Das Endlager für radioaktive Abfälle Morsleben (ERAM) ist eine Anlage des Bundes, für deren Betrieb nach Atomgesetz die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) zuständig ist. Es ist als Endlager für schwach- und mittelradioaktive Abfälle in einem ehemaligen Kali- und Salzbergwerk errichtet worden. Die Einlagerung wurde 1998 beendet und die atomrechtliche Planfeststellung zur Stilllegung des Endlagers beim Umweltministerium des Landes Sachsen-Anhalt beantragt. Das Verfahren dauert an.

Besucherbergwerke und Höhlen

Die eingangs erwähnte Bergbautradition Sachsen-Anhalts kann in den Besucherbergwerken des Landes tatsächlich und hautnah erlebt werden:

•   ErlebnisZentrum Bergbau Röhrigschacht Wettelrode

•   Bergwerksmuseum Grube Glasebach

•   Schaubergwerk Erzgrube Büchenberg

Ein besonderes untertägiges Erlebnis ist auch der Besuch der Schauhöhlen in Rübeland bzw. Uftrungen.

•   Hermannshöhle und Baumannshöhle

•   Heimkehle