Menu
menu

Plan­fest­stel­lungs­ver­fah­ren für den Hart­ge­steins­ta­ge­bau Niemberg-​Brachstedt: Aus­le­gung in Vor­be­rei­tung

Das Lan­des­amt für Geo­lo­gie und Berg­we­sen Sachsen-​Anhalt (LAGB) führt das berg­recht­li­che Plan­fest­stel­lungs­ver­fah­ren zum Vor­ha­ben „Hart­ge­steins­ta­ge­bau Niemberg-​Brachstedt“ durch. Der­zeit er­folgt durch das LAGB die Vor­be­rei­tung der An­hö­rung der Be­hör­den, deren Auf­ga­ben­be­reich vom Vor­ha­ben be­rührt wird, und der Trä­ger öf­fent­li­cher Be­lan­ge sowie der Aus­le­gung der Plan­un­ter­la­gen in den vom Vor­ha­ben be­trof­fe­nen Ge­mein­den Pe­ters­berg und Lands­berg. Die Aus­le­gung wird vor­aus­sicht­lich im 4. Quar­tal 2024 er­fol­gen. Der ge­naue Ter­min wird öf­fent­lich be­kannt ge­ge­ben. Neben der Aus­le­gung der Plan­un­ter­la­gen in Pa­pier­form wer­den die Plan­un­ter­la­gen auch auf der Home­page des LAGB zur Ein­sicht­nah­me zur Ver­fü­gung ge­stellt. Nach Ab­lauf der Anhörungs-​ und Stel­lung­nah­me­fris­ten wer­den die ein­ge­gan­ge­nen Stel­lung­nah­men und Ein­wen­dun­gen ge­prüft und über den wei­te­ren Fort­gang des Ver­fah­rens, z. B. die Be­kannt­ga­be eines Er­ör­te­rungs­ter­mins, ent­schie­den. Die Plan­fest­stel­lung er­folgt nach Maß­ga­be der §§ 52 Abs. 2a, 57a bis 57c des Bun­des­berg­ge­set­zes (BBergG). 

Die Mit­tel­deut­sche Bau­stof­fe GmbH (MDB) mit Sitz in Sen­ne­witz be­treibt in Sachsen-​Anhalt meh­re­re Ta­ge­baue zur Ge­win­nung ober­flä­chen­na­her Bo­den­schät­ze, hier Kiese und Kies­san­de sowie Hart­ge­stein. Im Groß­raum Halle wer­den auf­grund der ober­flä­chen­na­hen Ver­brei­tung per­mi­scher Vul­ka­ni­te (Rhyo­li­the/Quarz­por­phy­re) be­reits seit Jahr­hun­der­ten Hart­ge­stei­ne ge­won­nen und zu Schot­ter und Split­ten ver­ar­bei­tet, wel­che vor­ran­gig im Stra­ßen­bau ein­ge­setzt wer­den. Der­zeit er­folgt die Ge­win­nung in den Hart­ge­steins­ta­ge­bau­en Pe­ters­berg, Schwerz und Lö­be­jün. Al­ler­dings ist die Lauf­zeit der Ta­ge­baue Pe­ters­berg und Schwerz auf­grund der Er­schöp­fung der La­ger­stät­te zeit­lich auf die nächs­ten Jahre be­grenzt. Daher soll nach den Pla­nun­gen der MDB zur Si­che­rung der Roh­stoff­ver­sor­gung für den Groß­raum Halle die Er­schlie­ßung der Er­satz­la­ger­stät­te Niemberg-​Brachstedt er­fol­gen.

Be­reits vor Jahr­zehn­ten wurde die La­ger­stät­te Niemberg-​Brachstedt geo­lo­gisch er­kun­det und hier­für eine Berg­bau­be­rech­ti­gung in Form des Berg­werks­fel­des Niemberg-​Brachstedt, Nr. III-​A-g-88/90/236, er­teilt. Im Zuge der wei­te­ren Er­kun­dung wurde der MDB zu­sätz­lich die Be­wil­li­gung Wurp/Brach­stedt, II-​B-g-148/96, er­teilt. Das Vor­kom­men Niemberg-​Brachstedt ist im Lan­des­ent­wick­lungs­plan (LEP) 2010 des Lan­des Sachsen-​Anhalt als Vor­rang­ge­biet für die Roh­stoff­ge­win­nung aus­ge­wie­sen. Im vor­lie­gen­den Ent­wurf zum LEP wird der Hal­le­sche Vul­ka­nit­kom­plex als Vor­rang­ge­biet für Roh­stoff­ge­win­nung aus­ge­wie­sen. In der Be­grün­dung wird das aus­ge­wie­se­ne Vor­rang­ge­biet be­reits da­hin­ge­hend kon­kre­ti­siert, dass es aus den Teil­flä­chen Lö­be­jün, Pe­ters­berg, Schwerz und Niemberg-​Brachstedt be­stehe. Dabei solle die La­ger­stät­te Niemberg-​Brachstedt zu­künf­tig die Ta­ge­baue Schwerz und Pe­ters­berg er­set­zen, wel­che geo­lo­gisch an ihre Gren­zen ge­lan­gen.

Das berg­recht­li­che Plan­fest­stel­lungs­ver­fah­ren wurde be­reits im Jahr 2001 auf An­trag der MDB beim da­mals zu­stän­di­gen Berg­amt Halle (nun­mehr LAGB) be­gon­nen. Da aus den da­mals ein­ge­gan­ge­nen Stel­lung­nah­men der Be­hör­den be­reits er­kenn­bar war, dass eine Über­ar­bei­tung der Plan­un­ter­la­gen er­for­der­lich war, wurde das Ver­fah­ren ru­hend ge­stellt. Am 08.01.2024 legte die Mit­tel­deut­sche Bau­stof­fe GmbH eine 1. Er­gän­zung zum Rah­men­be­triebs­plan Niemberg-​Brachstedt vor und be­an­trag­te gleich­zei­tig die Fort­füh­rung des Plan­fest­stel­lungs­ver­fah­rens aus dem Jahr 2001. Dabei wird der vor­lie­gen­de Rah­men­be­triebs­plan aus dem Jahr 2001 durch die vor­lie­gen­de 1. Er­gän­zung voll­stän­dig er­setzt.