Menu
menu

Erdbeben in Sachsen-Anhalt

Das Land Sachsen-Anhalt liegt nicht im Bereich einer Kontinentalplattengrenze und gehört demzufolge nicht zu den Gebieten, die durch verheerende Erdbeben bekannt geworden sind. Erdbebenkarten zeigen aber, dass vor allem im Südteil Sachsen-Anhalts und vereinzelt auch im Nordteil in der Vergangenheit Erdbeben auftraten, bei denen es auch zu Gebäudeschäden kam.

In jüngster Zeit setzt sich unter den Seismologen die Erkenntnis durch, dass sich Bewegungen an Störungszonen innerhalb von Kontinentalplatten nicht - wie bisher vermutet - durch Kriechprozesse vollziehen. Vielmehr sammeln sich auch dabei Spannungen an, die sich zwar in größeren Zeitabständen aber dafür auch mit größerer seismischer Energie freisetzen.

Das mitteldeutsche Bebengebiet kann dem unmittelbar an der Südgrenze Sachsen-Anhalts gelegenen Kreuzungspunkt der Störungszonen Leipzig-Regensburg und Gera-Jachymov zugeordnet werden. Im südlichen Anschluss kennzeichnet die starke Häufung von Ereignissen das Vogtländische Schwarmbebengebiet.

Für die in der Vergangenheit vereinzelt im Nordraum Sachsen-Anhalts aufgetretenen Erdbeben ist eine vergleichbare Deutung derzeit nicht möglich. Unter diesem Gesichtspunkt erlangt die Registrierung und Untersuchung auch kleinerer, vom Menschen nicht fühlbarer, sogenannter Mikrobeben besondere Bedeutung.

Darüber hinaus gibt es in Sachsen-Anhalt eine Gefährdung durch induzierte seismische Ereignisse. Der Gebirgsschlag Teutschenthal im Jahre 1996 machte auf die Situation unverfüllter Bergwerke in Sachsen-Anhalt aufmerksam. In einigen Bergbaugebieten existieren lokale Überwachungsnetze. Diese dienen in erster Linie der Schadensabwehr in den untertägigen Grubengebäuden. Auch größere Erdfälle stellen seismische Ereignisse dar.

Erdbebenüberwachung in Sachsen-Anhalt

Das Landesamt für Geologie und Bergwesen Sachsen-Anhalt betreibt seismologische Stationen. Damit kommt der Geologische Dienst seinen durch Regierungsbeschluss zugewiesenen Aufgaben der Daseinsvorsorge nach. Denn zuverlässige Informationen über das seismische Geschehen in der Erdkruste dienen der Sicherheit der Bevölkerung. Dies ist nicht nur von Bedeutung für Gebiete mit hoher natürlicher Seismizität sondern auch für hochindustrialisierte Regionen, in denen die Eintrittswahrscheinlichkeit von Schadensbeben zwar gering ist, in denen aber für technische Anlagen mit großem Gefährdungspotenzial ein hoher Sicherheitsstandard gefordert wird.

Die laufenden Registrierungen der seismologischen Stationen Sachsen-Anhalts lassen sich auf folgenden Seiten abrufen:

Bei der Erdbebenüberwachung kooperieren die Geologischen Dienste der Länder Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt gemeinsam mit den Universitäten in Jena, Freiberg und Leipzig im Seismologie-Verbund Mitteldeutschland. Die seismologischen Stationen der drei Länder sind zu einem einheitlichen Netz zusammengeschlossen. Die Auswertung der Erdbeben erfolgt in enger Zusammenarbeit und die Erdbebeninformationen werden über einen gemeinsamen Internetauftritt der Öffentlichkeit zu Verfügung gestellt.

Vom Seismolgie-Verbund werden Dreijahresberichte zur Erdbebenbeobachtung in Mitteldeutschland herausgegeben. Damit werden Bevölkerung, Wirtschaft und Behörden für das Thema Erdbeben sensibislisiert. Die Berichte listen die seismischen Ereignisse auf, die sich in Mitteldeutschland ereignet haben, informieren über das seismologische Überwachungsnetz und zeigen die Auswertung der Registrierungen.

Kontakt

Dezernat 24 - Tiefengeologie und Geophysik

Tel.: +49 345 13197-0

E-Mail: poststelle.lagb(at)sachsen-anhalt.de